Samstag, 26. Mai 2007

Die Demokratie feiert

Still und leise, von den Medien relativ wenig beachtet, findet über Pfingsten ein für unsere Demokratie bedeutendes Fest statt. Der 175. Jahrestag des Hambacher Festes steht an.
Es ist der 27. Mai 1832: Rund 30.000 Menschen ziehen vom Neustadter Marktplatz zur Hambacher Schlossruine. Es sind Studenten, Handwerker, Winzer und sogar Abgeordnete aus verschiedenen Nationen. Sie fordern Freiheit, nationale Einheit und Bürgerrechte.
Denn das Königreich Bayern, das die pfälzische Bevölkerung seit 16 Jahren verwaltet, schränkt die Rechte der Bevölkerung mehr und mehr ein. Da politische Versammlungen verboten sind, ist es offiziell ein "Volksfest", zu dem die Demonstranten zusammenkommen, um über die politische Zukunft zu diskutieren.
Quelle: swr.de

Und auch heute, 175 Jahre später, stehen dir Bürgerrechte, die Freiheit zur Disposition. Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchungen, biometrische Daten, Duftproben und Postüberwachung - Schlagworte, die den Zustand der Demokratie im Jahre 2007 beschreiben.
So musste die von den Publizisten Philipp Jakob Siebenpfeiffer und Johann Georg August Wirth organisierte Kundgebung als «Volksfest» stattfinden, weil politische Versammlungen verboten waren. Auf die Massenkundgebung reagierte der Deutsche Bund mit Repressionsmaßnahmen - von Verhaftungen bis hin zu einer völligen Unterdrückung der Presse- und Versammlungsfreiheit. Quelle: Kölner Stadtanzeiger

Auch dies erscheint seltsam aktuell, wenn man sich die Geschehnisse um den G8 Gipfel anschaut. Vielleicht muss der deutsche Michel mal wieder für seine Rechte und Freiheit eintreten - mit einem friedlichen, als Volksfest benannten Protest.
Heiligendamm böte eine Möglichkeit dazu.

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